Kurzinterview mit Isabell

Isabell, was ist Dir wichtig bei der Bearbeitung des Jahresthemas?

Ich bin in verschiedenen Gruppen aktiv, die sich für einen sozialen und ökologischen Wandel einsetzen, bei fairNETZt und auch überregional. Und es gibt dort wie auch bei den Aktiven hier im Zukunftsforum niemanden der weiß wie’s geht. Immer wieder ist Kernthema: Was tun wir wirklich für den Wandel, und zwar nicht nur den Klimawandel mit Umwelt- und Artenschutz, sondern wie gestalten wir heute einen zukunftsfähigen Lebensraum und kulturellen Wandel hin zu einer lebenserhaltenden Gesellschaft? Wie können wir heute schon so leben, dass es gut für alle ist? Mir ist wichtig, dass wir einen persönlichen Bezug zum Thema bekommen und ins Handeln kommen.

Wie kann das aussehen?

Ich habe mir z.B. zu Neujahr den persönlichen Forschungsauftrag erteilt, mit weniger Plastik zu leben. Ein klares Projekt zum Scheitern! Aber ich lerne auch täglich hinzu 😉. Das ist mehr, als „Nein Danke“ zu sagen zur angebotenen Tüte für`s Marktgemüse oder Petitionen zu unterschreiben. Es tut auch gut, mit Anderen diese Erfahrungen auszutauschen, Tipps zu teilen und eine gemeinsame gute Zeit zu verbringen. Oder auf die Klima-Demo am Samstag zu gehen und sich zu verbünden.

Es geht also neben der thematischen Arbeit auch um ein neues Miteinander?

Ja, wir erleben im Zukunftsforum beides: Wir setzen uns thematisch mit dem Klimawandel auseinander und gehen in den Diskurs. Dann werden wir praktisch und entwickeln innovative und klimafreundliche Projekte, Initiativen oder Konzepte. Dabei vernetzen wir uns, und im besten Fall entstehen sogar kleine Unternehmungen, die den Schritt in die Umsetzung gehen.

Bei all dem lernen wir, dass es nicht immer leicht ist, wenn man mit verschiedenen Leuten zusammen etwas auf die Beine stellen will. Jede Veränderung fängt ja bei einem selbst an. Da gibt es vielleicht erst mal einen dicken Konflikt zu lösen. Wir üben also auch gesellschaftlichen Wandel, und das finde ich äußerst wichtig in unserer vielfältigen, komplexen und kirren Gesellschaft.

Aus was schöpfst Du Kraft für diese Arbeit?

Ich bin gerne mit Menschen zusammen, die auch mal auf den Kopf denken und wir uns gegenseitig herausfordern. Als Gegenpol brauche ich den Rückzug, dann buddle ich in unserem Garten oder, womit ich derzeit pausiere, setze Impulse mit dem Pinsel auf der Leinwand um. Ich genieße gerade unser Familienleben sehr 😉.