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Voneinander lernen: Austausch mit bürgerschaftlichen Klimaschutz-Initiativen

v.l.n.r.: Frank Leichsenring (Moderation), Sebastian Nadj (TINK-Transporträder, Konstanz), Martin Völkle (Bürgerenergie Dreiländereck e.G), Frauke Hahn (Bürgerstiftung Pfalz), Florian Pauli (Universität Koblenz-Landau)

„Wir brauchen Wunder!“ Deutlich wurde bei der 2. Denkwerkstatt die Brisanz des globalen Klimawandels ausgesprochen und konkret wurde diskutiert, was wir hier in Lörrach zum Klimaschutz beitragen können. Bereichert durch drei regioale Beispiele und lokale Klimaschutz-Initiativen sind wir in einer Runde von knapp 30 Besucher*innen in einen regen Austausch getreten.

Zum Beispiel kann eine Mietervereinigung ihre Dachfläche vermieten und darauf eine PV-Anlage installieren lassen. Mit diesem und weiteren Beispielen zeigte Martin Völkle der Bürgerenergie Dreiländereck e.G auf, wie sich CO2-frei Strom erzeugen und somit der Klimawandel begrenzen und die Umwelt schonen lässt.

Sebastian Nadj, Stadt Konstanz

Sehr viel Anklang fand das Modell der TINK-Transporträder (Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen), von Sebastian Nadj aus Konstanz vorgestellt. Durch Initiative aus der Bürgerschaft wurde mittels Forschungsgeldern und in Zusammenarbeit mit der Stadt Konstanz inzwischen ein vollautomatisches Mietsystem für 26 Transporträder aufgebaut. Hierüber verläuft nicht nur das Mieten der Räder KFZ-frei, sondern auch der Rücktransport zu den Verteilstationen und zur Werkstatt geschieht per Rad, nämlich mittels Klapprad und Fahrradanhänger. Wie ließe sich dieses Modell von Miet-Lasträder für Lörrach übernehmen, war hier die Kernfrage im Publikum.

Frauke Hahn, Bürgerstiftung Pfalz

Ein drittes Beispiel verbindet Nachbarschaftsprojekte mit Ressourcenschonung und Klimaschutz. Frauke Hahn der Bürgerstiftung Pfalz stellte vor, wie Schüler*innen zu Klima-Botschafter*innen ausgebildet werden und dabei auskundschaften, wie klimafreundliche Ernährung oder Mobilität in der Nachbarschaft aussehen können oder wie sich Energie sparen oder Müll vermeiden lässt. Und wir lernten: Teilen, Tauschen oder Schenken statt Shopping, Konsum und Wegwerfen.

Hans-Hermann Baetcke und Thomas Erlenkötter von den Klimafreunden luden anschließend zu ihren aktuellen Lörracher Klimaschutz-Aktionen ein.

Mit solchen kleinen, konkreten Projekten ins Handeln kommen und Alternativen austesten ist ein möglicher Weg. Einen anderen zeigten Erik Mehrle von der Lörracher Initiative Fridays for future und Aurelia Delin von den Parents for future auf: Wir demonstrieren für den Klimaschutz – jetzt! Dass da mehr als Klimawandel, Politiker*innen penetrant ansprechen oder Petitionen unterschreiben hinter steckt wurde im Saal schnell deutlich. Der Systemwandel ist eine große Aufgabe von der heute niemand weiß, wie sie zu lösen ist. „Wir brauchen heute Wunder!“ ist daher die mutige Aufforderung von Aurelia Delin, uns jetzt zusammenzutun und ein neues, kooperatives Miteinander zu lernen. Z.B. beim gemeinsamen Plakate Malen für die Klima-Demo am Samstag um 10.00 Uhr auf dem Bahnhofsplatz.

Lörracher Initiativen auf dem Podium, v.l.n.r.: Aurelia Delin (Parents for Future), Erik Mehrle (Fridays for Future), Frank Leichsenring (Moderation), Thomas Erlenkötter und Hans-Hermann Baetcke (beide Klimafreunde)

Wer mehr zu den vorgestellten Initiativen lesen möchte, findet hier die Kontakte und die Präsentationen:

Artikel der Oberbadischen vom 3. Mai dazu: „Klimaschutz fängt im Kleinen an“

Informationen zu unserer nächsten Denkwerkstatt findet ihr hier